Die Frage, ob Meer oder Berge besser sind, beantworte ich ja in der Regel mit »Wald«. Oregon ist in der landschaftlichen Glückssituation alle drei in ausreichenden Mengen zu haben.
Cannon Beach an dessen Nordwestküste ist beliebter Ausflugsort für die Stadtmenschen etwas weiter im Landesinneren. Besonders anziehend wirkt wohl Haystack Rock. Der Monolith steht bei Flut im Wasser und bei Ebbe frei. Mit diesen Eigenschaften, habe ich vor einer Weile mal gelernt, ist er der drittgrößte seiner Art. Der angrenzende Sandstrand ist breit und direkt an der Küste gibt es Wanderwege durch bergige Wälder.
Um künftige Geologen zu verwirren, entwende ich ein paar Pazifiksteine mit der Absicht, sie in weiter östliche Gewässer zu werfen. Der Pazifik bringt großzügige Mengen Wasser ins Land, sodass sich die Wälder im Westen Oregons Regenwälder nennen dürfen. Beim Verlassen des Ozeans in Richtung Osten kommt man also durch üppiges Grün.
Portland besuche ich nur kurz. Ich treffe mich auf einen Spaziergang mit meiner Gastschwester Meghan und statte mich mit geräucherten Zuchtaustern in Konserve aus. Ich habe in Kalifornien gelernt, dass Austern kein Gehirn haben und damit jegliches Mitgefühl für die tierischen Zellhaufen verloren. Ich betrachte sie fortan als im Herzen vegetarisch. Die Dosenmuscheln bilden jedenfalls eine recht günstige und haltbare Proteinquelle für mein Leben auf Achse.
Auf der Fahrt in Richtung Osten mache ich noch einen kleinen Abstecher nach Washington, weil meine Gasteltern gerade dort hausen. Landschaftlich sind die beiden Staaten einander so ähnlich wie vielfältig. Regen und Bevölkerungsdichte dünnen mit zunehmender Entfernung zur Küste lansgsam aus und hinter der Kaskadenkette gibt es große Wüstenlandschaften. Zurück in Oregon beginnen dann die ewig langen, geraden Straßen, auf denen ich über den Kontinent rolle.
Ich habe gelernt Text in Videos zu platzieren und bei all dem Übermut kurzerhand entschlossen, die Straßenvideos von Oregon und Washington zusammenzuschneiden.
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