Recht bald nach der Einfahrt durch South Dakotas Westgrenze läuft mir eine der bekannteren Attraktionen über den Weg. Die Präsidentenköpfe am Mount Rushmore wurden in den 1930ern für den Tourismus in den Felsen gemeißelt und werden seitdem wenig bescheiden als “Schrein der Demokratie” bezeichnet.
Im aktuellen Zustand von links nach rechts sehen wir die Gesichter von:
George Washtongton – Erster Präsident der USA, Co-Author der Verfassung, exzessiver Sklavenhalter
Thomas Jefferson – Author der Unabhängigkeitserklärung, Sklavenhalter und Pionier in der “Vertreibung der Indianer“
Theodore Roosevelt – Verantwortlich für massive Erweiterung von Nationalparks und Reservaten, sowie Verbraucherschutz, Friedensverhandler, aber auch Sozialdarwinist und leidenschaftlicher Hasser von “Rothäuten”
Abraham Lincoln – Abschaffer der Sklaverei, Schaffer der strukturellen Enteignungsmechanismen gegen indigene Völker.
Man kann ja im Internet viele Pro und Contra-Punkte zu US-Präsidenten finden. Die Einigkeit in der “offensichtlichen Bestimmung” zum Völkermord an den nordamerikanischen Menschen finde ich aber schon bemerkenswert. Daher ist auch eins der traurigsten Bilder meiner Reise das Tipi direkt vor Mt. Rushmore. Der sehr freundliche dazugehörige Sioux-Mann hatte vor der Kulisse etwas von Disneyland. Ich fühle mich zumindest gut mit meiner Entscheidung, hier die Eintritts-/Parkgebühr erneut durch einen Fußweg auszuhebeln.
Um die Stimmung wieder ein wenig zu heben: Trump hat sich sowohl selbst mehrfach als Erweiterung der Felsformation vorgeschlagen, als auch seinen Eigenen Vorschlag geleugnet. Laut einer Umfrage der New York Times wären bei einer Erweiterung parteiübergreifend 66% für das Antlitz von FDR, also sozusagen Roosevelt II. Platz zwei belegte Obama (7%), Platz 3 Reagan (5%).
Hinter Mount Rushmore erwarten mich deutlich schönere Felsen. Wenn Sarah mich nicht darauf hingewiesen hätte, wäre ich womöglich einfach an den Badlands vorbei gefahren. Nach der entsprechenden Abfahrt finde ich aber die folgende Landschaft vor.
Erneut fühle ich mich in einer Landschaft an Welten aus Super Mario erinnert. Dieses Mal ist es Yoshi’s Island aus Super Mario World. Ungleich der Welten von Mario ist Badlands National Park aber darauf ausgelegt, auf vier motorisierten Rädern besichtigt zu werden.
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