Ich habe das Gefühl, dass es hier eigentlich egal ist, was ich tue, weil nach jeder Entscheidung irgendetwas interessantes passiert. Die Zeit vergeht also schnell. Tagesausflüge sind hier zum Beispiel schon spannend, weil man Regionalbahn fahren darf. Außerhalb der Pendelzeiten sieht man weniger Geschäftsanzüge und außerhalb des Stadtkerns noch mehr buntes Herbstlaub.

Zuerst fahre ich in Gotemba ein. Ich sehe grob überschlagen zwei Strategien Fuji zum Ausflugsziel zu machen. Man kann ihn besteigen, wofür ich weder Zeit noch passendes Reisegepäck dabei habe oder man kann einfach eine Bahn in die Nähe nehmen und nach einem guten Ausblick schauen. Ich entscheide mich also für letztere Option. Mit viel Geld könnte ich mich unter den anderen Touris nördlich vom Berg einmieten, wo man den Vulkanblick vor einem See findet. Wegen einer besseren Anbindung steige ich aber südöstlich des Vulkans in Gotemba aus, hoffe auf klare Sicht beim Sonnenaufgang und habe Glück. Ich scheine außerhalb der Saison im Park zu sitzen. Die Kirschen blühen nicht mehr und haben auch gerade ihr Laub verloren, worüber die nationale Laubvorhersage zuverlässig informiert. Jedenfalls habe ich die Parkbank den ganzen Vormittag für mich allein, um Postkarten zu schreiben.
Mein letzter Ausflug führt nach Nikkō. Dort steht der Tempel mit der Schnitzerei der drei Affen, die das Konzept popularisiert hat. Das ganze Areal ist Weltkulturerbe und der Ort entsprechend touristisch besucht. Ich verbinde eine Anekdote mit diesem Ort, von der ich aber nicht mehr überprüfen kann, ob sie eigentlich stimmt. Die folgenden Sätze sind also entweder wahr oder von mir erträumt:
Es ist ja allgemein anerkannt, dass Elefanten grandios sind. In einer diesem Fakt entlehnten Mythologie sind Elefanten äußerst mächtige Tiere des Friedens. Im Normalzustand sind sie, nunja, friedlich. Sie bringen Wohlstand und verspeisen ab und an eine Mahlzeit aus Metallerz. In Kriegszeiten werden sie wild. Sie zerstören alles was mit dem Krieg zusammenhängt. Metall, die dazugehörige Industrie, Menschen und insbesondere alle Waffen werden verschlungen.
Habe ich schonmal erwähnt, wie schade ich es finde, dass Europa keine Elefanten mehr hat? Ich glaube jedenfalls, dass ich mir die Geschichte nicht gänzlich einbilde, weil ich meine mich zu erinnern, wie famos ich sie fand und darüber schreiben wollte. Ich kann aber weder auf Fotos die ursprüngliche Quelle herleiten, noch im Internet Spuren dazu finden. Zudem sagt mir Wikipedia, dass die Elefenten vom Künstler allein aus Beschreibungen gefertigt wurden, weil dieser nie Bilder oder gar leibhaftige Elefanten zu Gesicht bekam. Falls jemand zufällig etwas zur entsprechenden Mythologie weiß, gebt mir bitte Bescheid! Andernfalls kann ich Urheberrecht geltend machen 🙂
Der Rückflug hatte auch noch eine Überraschung für mich. Statt wie erwartet über Asien, sind wir über den Pazifik geflogen. In der für mich ungeplanten Extranacht und dem Weg über das Polarmeer konnte ich zum ersten Mal folgendes beobachten:

Für ein Jahr bin ich hiermit wohl genug gereist. Statistikartikel folgt noch 🙂
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